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 Susanne Lyner 

schichtungen

15.07. - 20.08.2017​

Gurppenausstellung mit

Francisco Klinger Carvalho

Jutta Grell

Myriam Holme

Herbert A. Jung

Susanne Lyner

Ausstellungsansichten Schichtung PORT25_06.JPG
Ausstellungsansichten Schichtung PORT25_08.JPG
Ausstellungsansichten Schichtung PORT25_28.JPG

Susanne Lyner wirft oder zeichnet Linien meist in scheinbar streng geometrischer Anordnung auf ihre Bildträger. Farbe für Farbe nebeneinander anordnend oder übereinander schichtend wird der Prozess oftmals so häufig wiederholt, bis die Farbe zum Träger ihrer selbst wird.

Werkzeug und Basis dieser Arbeitsweise ist der Körper der Künstlerin – seine Beweglichkeit und seine Maße bestimmen die Verwendung des Farbmaterials, das werfend geschichtet wird. Auch die bei diesem Prozess zwangsläufig anfallenden „Farbreste“, Farbfäden, die Lyner über das gewünschte Format hinausgeworfen hat, verarbeitet sie weiter. So entstehen beispielsweise kugelige Knäuel, die „Farbballen“, die zunächst an Garn oder Wolle erinnern, dann durch ihre außergewöhnliche Farbvielfalt und kunststoffartige Materialität irritieren. Letztlich stellt man fest, dass die Kugel auf dem Brett sitzt wie ein Kloß auf einem Teller – was aber nun ist das für ein Objekt?

Auch die „bellettes der mme fredi“ sind aus Überwürfen anderer Arbeiten entstanden. Sieht man in der zufälligen Anordnung der „bellettes“ auf der Wand erst einmal eine Equipe von Handpuppen, so erkennt man nach und nach Charaktere und Typen, bestimmte Tugenden und Haltungen, wie sie sich auch bei unseren Zeitgenossen finden lassen.

Die Zeichnung „immergleichanders“ ist während eines Künstlerstipendiums in den Bündner Bergen entstanden und erscheint trotz ihrer nahezu monumentalen Ausmaße fragil und licht. Die Präsentation der zehn Meter langen Arbeit, aus der vollen Höhe der Ausstellungshalle zum Boden hinabhängend, verdeutlicht das Ausmaß der langwierigen und immergleichanderen Arbeitsweise Lyners. Tag für Tag, Woche für Woche zieht sie Linie um Linie. So hält sie das Licht und die Stimmung der landschaftlichen Umgebung mittelbar durch die Auswahl von Farbnuancen und ihrer Abfolge auf dem Zeichengrund fest.

 

*1949 in Wald ZH, lebt in Basel und Wald
Sie studierte an der Freien Kunstakademie Basel und ist heute Mitglied im Atelierverein WOLF5 in Basel. Seit 1999 reist sie regelmäßig im Rahmen von Atelierstipendien nach Skandinavien, Lettland, Deutschland und innerhalb der Schweiz.

 

Zur Website der Künstlerin: hier.

 

Fotos: Susanne Lyner: "les bellettes der mme fredi"; "Farbballen"; "les bellettes der mme fredi", Ausstellungsansichten in Port25, © Susanne Lyner. Fotos: Toni Montana Studios©

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