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Die Fotografien von Vasilii Lefter (1943–1982) wurden zu seinen Lebzeiten nie veröffentlicht. Dabei war es sein Traum, als Fotograf oder Künstler wahr genommen zu werden. Fünfundzwanzig Jahre lagen die Bilder in staubigen Schachteln auf dem Balkon der elterlichen Wohnung in Chisinau (Moldawien), als seine Tochter, die Künstlerin Tatiana Fiodorova (* 1976) sie entdeckte. Lefter hinterließ eine Kiev-Kamera und unzählige kleine Fotografien, Negative, Filmrollen, Zeichnungen und Gemälde sowie Schablonen und Zeichnungen für die Propagandaplakate, die er als freier Gestalter – einer Position, die es in der sozialistischen Sowjetrepublik Moldawien eigentlich nicht geben konnte – für die Kolchosen der Umgebung entwarf und malte. Vor der freien Tätigkeit hatte er seit 1970 eine feste Stelle im Bauministerium, die er jedoch kurz vor seinem Tode aufgab. Lefter war Autodidakt, fotografierte ausschließlich schwarz-weiß und entwickelte seine kleinformatigen Bilder zuhause im Badezimmer. Einen Großteil des ohnehin bescheidenen Einkommens gab er für seine fotografische Leidenschaft aus. Häufig verbrachte er die Wochenenden auf dem Land, um die Dorfbewohner in ihren Gärten, im Wald, bei Hochzeiten oder in Versammlungsräumen zu porträtieren. Die in seinen Bildern wiederholt abgebildeten Babies und wie Kofferradios wurden als Requisiten unter den Porträtierten weitergereicht. Die oft identischen Kleider zeugen von der Vielfalt kommunistischer Einheitsmode. Jetzt, 36 Jahre nach seinem Tod und 28 Jahre nach Fall des Eisernen Vorhangs, werden die Fotografien von Vasilii Lefter erstmals international veröffentlicht und ausgestellt – sein Traum wird wahr.

48 Seiten

Vasili Lefter - Es war einmal in Moldawien

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