Seit 2013 verwalten die Künstlernachlässe Mannheim auf Betreiben von Clara Freund, einer Enkelin Will Sohls, einen Teil seines Nachlasses, zu dem auch seine Künstlerbücher gehören. Diese fertigte er schon vor dem Zweiten Weltkrieg regelmäßig zum Jahresende an und schenkte sie seiner Frau Ruth. Für die Kooperation mit dem supPORTer e.V. und Port25 – Raum für Gegenwartskunst gaben sie den entscheidenden Anstoß zur Idee einer offenen Ausschreibung, in der Künstler*innen eingeladen wurden, sich mit den Künstlerbüchern auseinander zu setzen und eigene
künstlerische Positionen dazu zu entwickeln.
Von den ausgestellten Originalen können in der Vitrine immer nur einzelne Seiten betrachtet werden. Damit die Besucher den gesamten Inhalt eines jeden Buchs betrachten können, wurde eine Art Lesesaal eingerichtet.
Die eigens erstellten Faksimiles der originalen Bücher dürfen von den Wandborden genommen und am Lesetisch genau betrachtet werden.
Mit der Zusammenschau eines Nachlasses mit aktuellen Produktionen soll auch ein Zeichen gesetzt werden: Nachlässen sind eben kein „Bilderfriedhof“, sondern können einen Anstoß geben Ideen aufzunehmen, zu variieren und weiter zu entwickeln.
Anlässlich der Ausstellung erscheint im
Kehrer Verlag, Heidelberg die Publikation
„Ein Weg nach der eigenen Nase, ein Gehen im eigenen Rhythmus“. Die Autorinnen Susanne Kaeppele, Silvia Köhler, Christine Schumann und Theresa Stärk informieren ausführlich über die vielfältigen Arbeitsbereiche und
Beziehungen Will Sohls.
128 Seiten, 39,90 Euro
ISBN 978-3-86828-857-5