Considering Finland
10.11.2018 – 13.01.2019
In Kooperation mit dem Kunstverein Ludwigshafen und dem Finnland-Institut in Deutschland.
Kenneth Bamberg
Elina Brotherus
Ilkka Halso
Riitta Ikonen & Karoline Hjorth
Jaakko Kahilaniemi
Tellervo Kalleinen & Oliver Kochta-Kalleinen
Sanna Kannisto
Ville Lenkkeri
Aurora Reinhard
Anna Reivilä
Mikko Rikala
Iiu Susiraja
Nestori Syrjälä
Pilvi Takala
Durch ihre Fotografien, Videos und hyperrealis-tischen Objekte oder Fetische deutet Aurora Reinhard auf Geschlechterrollen, Sexualität
und Geschlechterdifferenz als gesellschaftliche Konstruktion. Viele ihrer Arbeiten basieren auf dem Kanon des abendländischen Bildgedächtnisses,
für die Reinhard in ihrer künstlerischen Praxis eine von der Referenz abweichende künstlerische Form findet.
Mit der Serie Venus erforscht Aurora Reinhard welche Formen weiblicher Identität sich Frauen aneignen, um sexuell ansprechend zu sein. Vorbilder für die Selbstinszenierungen findet sie in der stereotypen Bildsprache der Medienkultur, einschließlich der Mode, der Werbung, der Märchen und der Pornoindustrie. Aurora Reinhards Interesse zu lernen wie Frauen Besitz von ihren Körpern
nehmen können, ohne stigmatisiert oder objekti-viert zu werden, ist prägend für ihr gesamtes Werk. In den Venus-Inszenierungen erprobt sie Stereotype der Verführung. Die gewählten Posen sind extrem sexualisierte und provokante Halten-
gen, in denen der weibliche Körper aber jeweils als handelndes Subjekt erkennbar bleibt.
In den gurativen 3D-Farbdruck-Miniaturskulpturen visualisiert Aurora Reinhard die Machtbalance zwischen weiblicher Domina und männlichem Devotem, zwischen Künstler und Kurator und zwischen
dem Betrachter und dem Objekt der Begierde. Trotz der auf den ersten Blick ungleich anmutenden Kräfteverhältnisse unter den Protagonisten sind sie jeweils aufeinander angewiesen.
Aurora Reinhard befragt unsere kulturelle Disposition, indem sie deren kollektiven Bilder auf radikale Weise zuspitzt, ohne eine besänftigende Alternative anzubieten.